Shorty – Josh Junkes

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SHORTY
JOSH
JUNKES

Fotos & Text
Thomas Gentsch

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bs Smith Grind bs Kickflip

Gute zwei Jahre ist es her, im Sommer 2016, als auf dem „COS Cup“ in Ulm ein junger Typ mit einem Hardflip über die Pyramide an mir vorbeiflog. Er führte den Trick sehr perfekt aus und ich fragte mich sofort, warum ich den Typen eigentlich nicht kenne? Seit Jahren bin ich schließlich auf so ziemlich jedem größeren Contest in Deutschland und junge Talente bleiben da normalerweise im Hinterkopf – vor allem, wenn sie Tunnel in den Ohrläppchen haben. „Den hätte ich nicht vergessen“, dachte ich mir, bat ihn den Trick erneut für ein Bild zu machen und fragte ihn danach nach seinem Namen. „Ich bin der Josh“, entgegnete er ein wenig schüchtern, „Josh Junkes“. Ich zückte mein Handy, schrieb mir den Namen auf und in Klammern dahinter „Tunnel“. Noch am selben Abend waren wir Freunde auf Facebook.

 

Skater, die ein wenig „anders“ sind, haben mich schon immer fasziniert. Und auch wenn Tunnel eigentlich gar nichts anderes als ein Tattoo oder eine goldene Kette sind, sind sie bei einem Skater doch eher die Ausnahme. Wie ich bald erfuhr, kommt Josh aus dem Saarland, genauer gesagt aus Neunkirchen, direkt neben Saarbrücken. Auf die Frage, welche drei Dinge er mit seiner Heimat verbindet, kommen zögerlich die drei Worte „DSHILD, deutscher Hip Hop und roughe Spots“ aus dem Munde des 21-Jährigen. Zögerlich beschreibt vielleicht auch ganz gut Joshs Person nach außen, zumindest wenn man ihn nicht besonders gut kennt. Sucht man im Duden nach der Definition des

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bs Kickflip

Wortes introvertiert, wird dieser Begriff mit der Beschreibung „in sozialen Situationen eher still, zurückhaltend und passiv“ caraktarisiert. Das passt zu Josh, zumindest in bestimmten Lebenslagen, abseits von seinem Board. Er denkt über Dinge wie Mikroplastik in den Ozeanen, die Psyche anderer Menschen (vor allem Frauen) und das Leben auf diesem Planeten weit häufiger nach, als man es jemals bei einem Skater wie ihm vermuten würde.

 

Steht Josh auf dem Skateboard, wird aus diesem zuvor beschriebenen zurückhaltenden Menschen schnell eine extrovertierte Person und das in einem Maße, wie man es nie vermutet hätte. Einmal auf dem Skateboard kann es oft mal passieren, dass Josh geradezu explodiert, allerdings nicht wie eine Atombombe, sondern eher wie ein EMP: Ohne großes Geschrei, sondern mit viel Ruhe und dennoch einer hohen Effektivität.  Spricht man das Thema „Lieblingsspot“ an, schwärmt der durchaus sehr technische Curb-skater nicht etwa von Ledges! „Kennst du diesen Spot in LA, so ein Triple Set, Erik Ellington macht da einen Hardflip in einem Baker Video? DA würde ich gerne mal hin, SO sieht mein Traumspot aus!“, erzählt er mit leuchtenden Augen. „Oder fette Gaps, Hauptsache runterschmeißen“, fährt er fort und so verwundert es auch nicht weiter, dass Chris Joslin sein Lieblingsskater ist. Kommt man mit ihm an einen solchen „Mosh-Spot“, fackelt Josh auch nicht lange und macht vor allem nicht zunächst erstmal einen Ollie. „Ich probiere den Trick, den ich wirklich machen will, direkt schon beim ersten Versuch zu landen. Bei einem Ollie slamme ich eh, dann kann ich auch direkt was Richtiges probieren“, ist ein Argument, was durchaus schlüssig ist. Für den Bs Kickflip am Triple-Set in Hiltrup hat er genau 13 Versuche gebraucht!

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fs Smith grind

So schnell geht es allerdings nicht immer. Ich habe auch schon vier Stunden am Stück, zwei Tage hintereinander, mit ihm an einem Trick gehangen. Während man als Photograph normalerweise zwischen den Versuchen immer wartet und wartet, kommt man bei Josh zwischen den Try‘s kaum hinterher, die Bilder zu löschen. Er trinkt dann auch gerne mal über die gesamte Zeit nichts, schwitzt drei Pullis durch und ext danach eine Flasche Sprudelwasser. Dass er ausrastet, passiert äußerst selten und wenn, dann komme ich nur schwer um ein Lächeln herum. „Guck mal, wie süß er ist, wenn er sich aufregt“, sagte ich letztens zu Georg „G“ Anders, einem Münsteraner OG Local, der mittlerweile zu Joshs besten (Skate-) Buddies gehört. Er würde Josh wahrscheinlich auch nicht als introvertiert beschreiben, da er ihn auf dem Skateboard am Spot kennengelernt hat. Das Skateboard, die Straße und andere Skater sind Joshs natürliches Habitat. Münster, die Buchhaltung der Firma Titus und meine Wohnung sind es seit dem 1. Dezember auch. Willkommen, neuer Mitbewohner!

 

Josh fährt für ÜBER Skateboards, Osiris Shoes, Spitfire Wheels (Flow), DSHILD Clothing, Stance Socks und Titus Tornados

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bs Tailslide

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