Joe Hill Interview & Full Part

JOE HILL

INTERVIEW & FULL PART

JOE HILL

INTERVIEW & FULL PART

Interview & Fotos — Fabian Reichenbach
Übersetzung — Andreas Huber

Hi Joe, ja geil, dass es trotz technischer Schwierigkeiten und Katern noch im Jahr 2018 klappt. Was mich am Anfang brennend interessiert; Wieso hast du dir Hamburg als erste Stadt in Deutschland ausgesucht? Hamburg ist ungefähr die einzige deutsche Stadt in der es gefühlt andauernd regnet oder zumindest sehr oft. Skatetechnisch ist das natürlich nicht so optimal. Keine Frage, Hamburg ist cool, aber hast du etwas gesucht, dass dich wettertechnisch an Irland erinnert?
(lacht!) Das wäre der dümmste Grund sich eine Stadt auszusuchen! Ich wusste das nicht als ich das erste Mal dort war. Ich bekam damals einen Anruf von einem Typen, Chris Krosch, der Ire ist und dort seit ungefähr 13 oder 14 Jahren lebt. Er meinte, ich solle doch mal zum Skaten vorbei kommen. Das Ganze lief über „Via Skateboards“ Ich kam da an und hatte einfach überhaupt keine Ahnung, wie Deutschland ist, oder was Deutschland ausmacht. Aber ich dachte mir, dass ich mir das ansehen muss. Zuerst war ich einen Monat da und dann noch einmal sechs. Das Wetter war scheiße, aber das Skaten war super.

Also war das quasi eine Einladung von Via und du bist dort einfach hängen geblieben?

Ja so kann man das eigentlich sagen. Manchmal habe ich mir auch schon gedacht: „Warum bist du nicht von Anfang an nach Berlin oder Barcelona gegangen?“ Aber auf der anderen Seite muss ich sagen, dass Hamburg bislang richtig cool war. Ich habe immer noch gute Freunde da und bin mindestens einmal im Monat dort. Manchmal sind es sogar drei Wochenenden oder so. Mittlerweile wohne ich ja in Berlin und langsam geht es los, dass ich Anrufe aus Hamburg bekomme in denen sich Leute erkundigen, wieso ich nicht mehr so oft an der Elbe bin. In Berlin geht halt skatetechnisch einfach mehr: Mehr Filmer, mehr Leute, mehr alles! In Hamburg rufst du eine Gruppe von Jungs an und fragst, ob sie skaten möchten, aber keiner hat Lust. Am Ende stehst du dann mit einem Filmer und dir alleine am Spot.

Wie läuft das so mit Via Skateboards? Managed das noch der Chris aus Hamburg?

Nicht mehr. Via Skateboards ist mittlerweile zu hundert Prozent meine Firma. Vor zwei Jahren habe ich die Firma gekauft. Chris Crush gehörte das Unternehmen, aber es gab noch einen Investor der 49 Prozent hielt. Also kaufte ich Chris die 51 Prozent ab und kurz darauf den Anteil vom Investor. Seit dem ist viel Arbeit auf uns zu gekommen. Aktuell arbeite ich an neuen Grafiken und am neuen Video. Hoffentlich kommt da im kommenden Jahr mehr Bewegung rein und wir bekommen auch mehr Aufmerksamkeit von den Medien. Leider denken viele Leute entweder, dass ich nichts mit Via zu tun habe und nur für die skate, oder dass mit Via gehört und ich damit versuche mich selbst zu einem Pro zu machen. Die Wahrheit ist aber, dass ich seit fast vier Jahren für Via skate und die mich zum Pro gemacht haben. Dann wollten sie mich bezahlen und jetzt bezahle ich für alles. Ich kümmere mich um alles, das Sponsoring und die laufenden Kosten.

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Heelflip

Du managed also alles alleine, inklusive dem Marketing, den Grafiken und all dem seit zwei Jahren?

Ich würde nicht sagen, dass ich das seit zwei Jahren mache. Damals kam Chris zu mir und meinte, dass er noch eine zweite Geschichte am Laufen hat, was es für ihn unmöglich machen würde, die Zeit und das Geld für Via aufbringen zu können.  Naja so kam das dann alles. Chris hat mir, um ehrlich zu sein, einen richtigen guten und fairen Deal gemacht, das Ganze zu übernehmen. Mir ging es aber nie um’s Geld. Ich liebe das Team und wir haben eine Menge an Footage gefilmt, deshalb sehe ich es nicht ein, so etwas sterben zu lassen nur wegen fehlender Kohle. Für mich wäre das sicher einfacher gewesen und ich hätte nicht einen Haufen Geld hineinstecken müssen. Ich habe es damals genossen, über Via so eine schöne Zeit gehabt zu haben und ich möchte das auch den Jungs aus dem Team die nächsten Jahre ermöglichen.

Wer ist da denn gerade alles am Start? Drop mal ein paar Namen!

Das wären dann wohl ich, Christoph Friedmann, Lars Zimmermann, Dee Collins und wir haben ein bis zwei Flow Guys. Im Grunde sind das die StanleyWe Jungs. Hoffentlich habe ich niemanden vergessen. Friedmann ist übrigens auch Halb-Ire. Deshalb trägt er manchmal auch diese Guinness T-Shirts und so Zeug.

Werden wir in naher Zukunft was von euch gemeinsam sehen?

Wenn es möglich ist, möchten wir natürlich ein vernünftiges Projekt auf die Beine stellen. Aktuell hätte Dee Collins die meiste Footy für ein Video zusammen. Ich hätte auch einige Tricks im Kasten, nur die anderen Jungs müssten noch filmen gehen, denn bislang gibt es von ihnen nur VX-Parts. Deshalb denke ich, dass wir nächstes Jahr ein Full Length mit allen an den Start bringen werden.

Also können wir uns konkret für 2019 auf ein komplettes Video von euch freuen?

Ja, das ist, auf jeden Fall geplant. Da werden dann ich mit ein paar Tricks, Lars, Christoph, Dee, und vielleicht ein paar Jungs aus dem Flow-Team zu sehen sein. Ich muss auch dazu sagen, dass ich kein Marketingtyp, kein Business-Man und kein Medien-Mogul bin, sondern ein Skater. Ich habe von solchen Dingen eben nicht so viel Ahnung, versuche aber, alles so gut wie möglich hin zu bekommen. Ich brauche bei vielen Sachen auch Hilfe. Aber es wird keinen Investor mehr geben, der uns Geld gibt, denn das hilft einem nicht weiter. Ich brauche eher jemanden, der mir Feedback gibt und mir Dinge abnimmt, die zutun sind. Ich bin halt besser im Skaten und Filmen und solchen Sachen.

Viele sind der Ansicht, dass in der Skate-Industrie kein Geld mehr steckt. Wie ist da deine Ansicht, sowohl aus der Sicht eines Skaters, als auch eines Brand-Inhabers.

Ja voll, Leute erzählen mir immer, dass es keine Kohle in der Skateboard-Industrie gibt. Auf der anderen Seite höre ich von vielen Firmen, die Lust dazu haben in Skater zu investieren und auch mir unter die Arme greifen wollen. Allerdings erzählen die einem trotzdem, dass sie leider weder das Budget, noch die Mittel dazu haben. Aber ich verstehe das nicht. Skateboarding wird immer populärer. Wir reden seit einiger Zeit über Olympia und sogar Justin Bieber trägt Thrasher-Shirts. Da sollte doch auch irgendwie was dabei rumkommen und sozusagen re-investiert werden. Ich habe nur leider das Gefühl, dass die Menschen an der Spitze der Industrie immer reicher werden und die Menschen die dafür arbeiten immer ärmer.

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Hardflip revert

Scheint leider nicht nur ein Problem in der Skateboard-Industrie zu sein. Du bist ja einige COS-Cups in den letzen Jahren mitgefahren. Konntest du dadurch keine Sponsoren an Land ziehen, die dich haben wollten um dich (finanziell) zu unterstützen? Du hast ja aktuell keinen Sponsor, oder?

Nein und das verstehe ich nicht. 2018 habe ich mich auch auf keinem COS-Contest mehr blicken lassen und bin lieber zu größeren Veranstaltungen gegangen, wie die Deutsche Skateboard Meisterschaft in Düsseldorf. Aber die vier oder fünf Jahre davor war ich auf jedem COS-Event. Und ich war gar nicht schlecht, habe mich immer für das Finale qualifiziert und war auch nie schlechter als Platz zehn. Trotzdem habe ich in den letzten sechs Jahren in Deutschland keinen Sponsor finden können. Viele Firmen wollten, dass ich ihren Namen in den Mund nehme, supporten wollte mich aber niemand ernsthaft. Ich habe Stuff bekommen, wenn ich danach gefragt habe, aber zeitgleich die Absage bekommen ins Team zu kommen: Kein Budget dafür! Eigentlich habe ich seit fünf Jahren für jeden Zug und jede Reise mein eigenes Geld eingesetzt. Es gab keinen Sponsor. Schuhe habe ich von Freunden bekommen, die für eine Marke gefahren sind. Und wenn du die Contests eben nicht gewinnst, bekommst du eben gar nichts. Ich gehe deshalb lieber auf die Straßen zum Skaten und Filmen. Das hat für mich mehr Substanz. Es macht für mich mehr Sinn ein paar Tricks in der Umgebung am Wochenende zu filmen, anstatt das komplette Wochenende dafür zu verwenden, zu einem Contest zu fahren. Andere bekommen ihre Flüge dorthin bezahlt. Ich zahle selber für ein 12-stündige Fahrt mit dem Flixbus. Das macht null Bock (lacht!).

Naja, du bist ja die ganze Zeit über in Hamburg gewesen, wo einige Brands zu Hause sind. Clepto, Lousy oder sogar einen Titus. Wieso hat dich da niemand mit in sein Team aufgenommen?

Ja, aber für jede dieser Firmen, die du genannt hast, bin ich ja schon einmal gefahren. Titus war eine der ersten Firmen mit denen ich zu tun hatte, als ich nach Hamburg gekommen bin. Die haben mich direkt in ihr Team aufgenommen. Aber man muss wissen, dass der Hamburger Titus kein offizieller ist, sondern nur ein Franchise-Shop. Deshalb haben die kein Budget. Die haben damals zu mir gesagt: „Wenn du für Titus fahren möchtest, musst du deine anderen Sponsoren verlassen!“. Aber damals gab es ja für mich auch schon Via-Skateboards.

Meinten die dann das Main-Team von Titus?

Nein, das hat mich ja so geärgert. Es ging lediglich um das Hamburger Shop-Team. Die meinten, dass ich, sobald ich für Titus fahre, nur Titus-Klamotten, Titus-Boards, Titus-Rollen und Titus-Achsen fahren dürfe. Ich war nicht der Einzige mit dieser Möglichkeit, aber wir alle haben uns dagegen entschieden.

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Klar! Dass man sich dagegen entscheidet, kann man nachvollziehen.

Ja, und genau das kann ich nicht verstehen! Denn eigentlich ist ein Shop-Sponsor doch dafür da, dich zu supporten und auf ein neues Level von Skateboarding zu bringen und nicht dich zurückzuhalten. Natürlich blieben auch Leute beim Shop-Team wie David Neier, einer meiner besten Freunde in Hamburg. Der hatte aber zu diesem Zeitpunkt keinen anderen Sponsor, für den war das entspannt. „Aight“ ist dagegen ein super Partner gewesen. Die haben viel für uns gemacht und wir viel für sie. Die hatten zwar kein richtiges Team, aber wir haben Klamotten für Tricks und Fotos bekommen. Die haben eine andere Linie gehabt. Die waren mehr auf Collabos mit anderen Brands aus.

Ja richtig, der Christoph ist da ja federführend. Er hat ja auch das Hamburger Skate-Mag „Achterdeck“ gemacht, oder?

Ja, genau, aber das gibt es leider auch nicht mehr. Zumindest habe ich seit sehr langer Zeit nicht mehr von dem Magazin gesehen.

Noch einmal zu Titus. Also wurde man quasi „bestraft“ dafür, andere Sponsoren zu haben in dem einem das Budget gecutted wird?

Für mich klang das so. Wieso soll ich alles von nur einer Marke haben. Eigentlich sollte es doch möglich sein, für jeden einzelnen Part, also Schuhe, Decks und so weiter, einen eigenen Sponsor zu haben. Keine Limits! Freunde von mir fahren auch für die Nixon Uhren. Aber Titus würde dann sagen: „Nenene, wir bringen selber eine Uhr raus in einem Monat!“ (lacht!) Nichts für ungut, ich mag die Jungs von Titus, aber diese Herangehensweise verstehe ich da leider nicht.

Woran liegt es, deiner Meinung nach, dass es in der deutschen Skateszene so schwer ist, gesponsert zu werden? Speziell nach so Sachen wie dem COS Cup. Schließlich sind Contests für den Großteil das Sprungbrett in die Öffentlichkeit und der erste Weg zum Sponsoring.

Der COS-Cup an sich hat damit rein gar nichts zu tun. Die Jungs die das organisieren, sind Freunde geworden. Luther, Suhari, Ralle, die ganzen Judges, das sind alles gute Leute. Im Grunde war es mein eigener Fehler. Ich bin zwar immer ins Finale gekommen, habe aber nie einen der Contests gewonnen. Ja, ich habe bei den Best-Trick-Sessions ein paar Mal gewonnen, aber mehr ging einfach nicht. Dazu kommt einfach, dass die Firmen nur ein kleines Budget haben. Ich denke, dass ich nie gesponsert wurde, weil die Brands die wenige Kohle die sie haben lieber in die nächste Generation von deutschen Skatern stecken wollen und nicht in einen alten Iren wie mich (lacht!). Und das verstehe ich wiederum natürlich auch . Die pushen natürlich lieber einen 14-jährigen der noch seine ganze Karriere vor sich hat, als einen 30-jährigen wie mich bei dem es bald vorbei sein könnte. Das ist meiner Meinung nach der Grund, was aber nichts für mich ändert. Ich komme auch so über die Runden, die letzte Jahre habe ich tagsüber dem Skaten gewidmet und nachts in einer Bar gearbeitet und so werde ich das auch die nächste Zeit in Berlin angehen. Meine andere Option ist als Ingenieur zu arbeiten und am Schreibtisch zu sitzen. Aber ich möchte mich nicht selbst einsperren. Dann könnte ich nur am Wochenende skaten. Ich kenn viele Leute die das so machen, allerdings beschweren die sich auch. Die schimpfen dann, dass ihnen alles weh tut und sie nicht mehr die Sachen skaten können, die sie gerne würden. Wenn du aber große Treppen springen willst, musst du halt die Woche über kleinen Treppen springen und zwar jeden Tag. Dann tun die Großen am Wochenende nicht so weh. Aber so denke wahrscheinlich nur ich.

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Ob Skateboarding, Party, die Mentalität oder eben die Leute. Wenn man skatemäßig etwas erreichen will in Deutschland, dann geht es in die Hauptstadt. Berlin ist also offiziell „the place to be“, richtig?

Definitiv. Könnte ich in der Zeit zurück reisen, würde ich mir das auch auf jeden Fall sagen (lacht!). Das hat nichts damit zu tun, dass er der beste Platz ist, um mit Skaten Geld zu verdienen und ein Pro zu werden. Die Szene ist dort einfach viel besser. In Berlin gibt es keine „Grüppchenbildung“. Hier haben alle Bock mit allen zu Skaten, nicht wie in anderen Städten. Hier hält niemand neue Spots vor anderen Gruppen geheim. Hier gibt aus außerdem viel mehr Filmer und Fotografen. Und du hast hier den „Shelter“. Die Halle kann man so viel hassen wie man möchte, aber es ist und bleibt einer der besten Indoor Skateparks in Europa. Da treffen sich mitunter ein Teil der besten Skater des Kontinents. Das treibt dich automatisch dazu, dass du mehr und besser skaten möchtest. Und im Sommer ist jede Woche eine andere verrückte Skateboard-Party irgendwo in der Stadt.

Also Final Destination Berlin oder gehts noch weiter?

Ich bin nach Berlin gekommen, um einen Deutsch-Kurs zu machen. Damit könnte ich dann studieren oder jeder Art von Job machen. Eigentlich war mein Aufenthalt für sechs bis acht Monate gedacht, jetzt sind es aber schon über ein Jahr und vier Monate. So lange bin ich jetzt schon hier und ich denke gerade nicht, dass ich noch einmal nach Hamburg zurück gehen werde. Also ja, Berlin ist gerade meine Final Destination. Klar werde ich die Hansestadt wieder besuchen, aber hier in Berlin habe ich meine Wohnung, meinen Kiez und ich sehne mich auch schon wieder nach dem Sommer.

Hast du spezielle Pläne für den Sommer oder das Übliche?

Skateboarding, Skateboarding, Skateboarding. Filmen, Filmen, Filmen. Trinken, Trinken, Trinken! Und wieder von vorne (lacht!)! Denn das war gerade einmal ein Tag meines Sommers (lacht!). Ich werde aber versuchen für ein paar Monate von hier weg zu kommen. Mindestens nach Barcelona, aber eigentlich möchte ich rüber nach Amerika. Der Plan ist mit einem Filmer nach Santa Cruz zu gehen, den ich hier in Berlin kennen gelernt habe.

Das ist vielleicht auch die Chance, dein Skaten noch einmal auf ein neues Level zu bringen und andere Spots zu fahren…

Naja mal sehen. Ich habe gehört Wallenberg ist kleiner und nicht so lang als das Double-Set in Gorg ( Anm. der Red. Cover Double-Set). Jemand meinte, ich solle doch einen Nollie bs Kickflip die El Toro Stufen machen, aber da habe ich nur drüber gelacht. Das ist einfach nur groß! Aber wenn es ähnlich wie Wallenberg ist, dann wäre das schon realistisch (lacht!).

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Wallenberg sieht auf der Footy nicht wirklich hoch aus, nur verdammt lang, deshalb auch meistens die Holz-Quarter für den Anlauf.

Genau das ist im Prinzip das selbe gewesen, wie in Gorg. Es geht nur um die Geschwindigkeit, es ist nicht mal so hoch! Beim ersten Try dachte ich, „Shit, ich bin verdammt schnell!“ aber das ist der Punkt. Wenn du weit springen musst, solltest du schnell sein.

Zum Beispiel bei Nassim Lachab’s sw Flip sieht man ihn vom Berg her anfahren um schneller zu sein, du hast ja nur den Platz auf dem Plateau genutzt, also war es nicht ganz Full Speed, oder?

Naja, „Full Speed“ nicht aber man weiß ja ungefähr wie schnell man sein muss. Ich habe ja nicht mal einen Ollie versucht sondern direkt den Trick versucht, den ich machen wollte. Ich sehe darin auch keinen Sinn erst einen Ollie zu machen. Aber ich hatte schon das Gefühl ziemlich schnell zu sein und ich sprang davor auch ein paar Mal ab, da ich definitiv zu langsam war. Wenn man dann trotzdem springen würde, wäre es wohl wahrscheinlich direkt auf den Stufen zu landen, was überhaupt nicht gut wäre (lacht!).

Wie viele Versuche hast du dann schlussendlich gebraucht? Ich weiß es gar nicht mehr genau, sieben?

Ich glaube es waren acht. Es waren sieben absolute Fails und ein guter Versuch. Da hatte ich ihn dann aber auch. Du siehst halt nur, was unter dir ist. Du hast bei diesem Spot überhaupt keine Ahnung wo du landen wirst. Da schaust du nur nach unten und weißt nicht was vor sich geht. Ich dachte ich würde mit zwei Rollen im Flat und mit zwei Rollen auf der letzten Stufe landen. Aber da war es halt auch schon zu spät (lacht!). Aber am witzigsten war, wie du ausgerastet bist, Fabi. Du hast die ganze Zeit „Oh Gott, oh Gott, oh Gott!“ gebrüllt.

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Haha, ich war super angespannt und habe auch nicht so schnell damit gerechnet.

Zum Glück hast du das Foto nicht versaut! Wobei, ich hätte ihn für dich noch mal versucht. Das war auch immer in Irland so, mit dem einen Fotografen, mit dem ich unterwegs war. Egal was für einen Trick wir zusammen geschossen haben, jedes Mal meinte er, dass ich den doch noch einmal fürs Foto machen müsse, ich bräuchte ihn auch nicht zu landen (lacht!). Ich dachte mir da nur jedes Mal: „Ach, fuck you!“.

Der Covertrick ist ja einer deiner  „Go-to-Tricks“, die im Schlaf funktionieren.  Sind die Leute neidisch auf dich oder genervt davon, weil du Dinger wie einen Nollie bs Kickflip, Nollie Hardflip oder Switch Hardflips ständig machst?

Das Lustige daran ist: Ich hate mich am Meisten deswegen (lacht!). Manche sagen vielleicht, dass sie es leid sind, meine Nollie bs Flips und Nollie Hardflips zu sehen, aber ich kann die halt immer machen. Und das nur, weil das die einzigen Tricks sind die ich halt wirklich kann (lacht!). Ich habe eine bestimmt Anzahl an Tricks, die ich machen kann und wenn ich an einen großen Spot komme, kann ich eben nur aus diesen Tricks wählen. Wenn da jemand hatet, verstehe ich das nicht, weil das eben Tricks sind die für mich gut funktionieren, obwohl es eben keine einfachen Tricks sind. Ein Nollie bs Flip ist für mich der sicherste Trick der Welt. Wenn ich falle, rutsche ich nach hinten weg, würde ich sw fs Flip machen, würde ich über meine Hände nach vorne fallen. Das hat aber bestimmt was mit meinem Kopf zutun, da steckt viel von meiner mentalen Verfassung drinnen. Den Nollie bs Flip habe ich an so vielen Spots gemacht, ich könnte eine komplette Compilation von fast jedem Spot machen (lacht!). Den Trick mache ich lieber irgendwo herunter als einen Ollie!

Ich wünschte, ich könnte das sagen(lacht!). Auf jeden Fall ein richtig geiles Ding, Respekt dass du den so schnell geballert hast und dank dir für die gute Zeit! Willst du zum Schluss noch etwas los werden?

Danke für das Foto auf dem Cover. Du hast zwar das Bild gemacht, aber für den Rest hab ich gearbeitet (lacht!) Spaß beiseite. Danke für den Covershot, danke an alle die mich an dem Tag unterstützt haben. Rocco fürs Filmen, Manu, David, Miggi, die einfach nur da waren. Danke auch an alle für den Support über die Jahre, ganz egal in wie fern. Es macht auch keinen Sinn jeden einzeln zu nennen, die Leute wissen wer sie sind und danke an alle für Skateboarding.

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